Samstag, 28.07.2012:
Long Beach (CA) - Santa Maria (CA)
Rund 325 Meilen (523 km) warteten gleich am ersten Tag auf uns, und doch schliefen wir erst einmal aus und machten uns um 9 Uhr mit unserem Fun-Car auf den Weg nach Riverside. Dort hatten wir für die Übernahme der HD Ultra Classic als Abholungszeit 11 Uhr angegeben, daher konnten wir es für die ersten 60 Meilen auf den Freeways durch Lakewood, Cerritos und Anaheim etwas gemütlicher angehen lassen. Wir rollten mit ca. 75 mph (ca. 120 km/h) mit dem Verkehr mit, vorbei an der berühmten Brauerei in Corona hinein nach Riverside. Schnell noch den Mitsubishi volltanken und schon standen wir erwartungsvoll bei Skip Fordyce Harley-Davidson, wo wir unser Transportmittel für die nächsten 2 Wochen gebucht hatten.
Und siehe da, man erwartete uns bereits und hatte uns ein fast neues Motorrad bereitgestellt. die Harley Davidson Ultra Classic war Baujahr 2012 und hatte gerade einmal 2.600 Meilen auf dem Tacho. Die schicke schwarze Harley glitzerte in der Morgensonne und schien nur darauf zu warten, dass es los ging. Unsere beiden großen Koffer konnten wir beim Händler deponieren und wir begannen einmal wieder das Bike systematisch und platzsparend zu beladen. Seit dem letzten Jahr haben wir schon eine gewisse Routine, wir achteten darauf, dass die schweren Sachen wegen dem Schwerpunkt unten in den Seitenkoffern verstaut wurden. Das Mietauto konnten wir bequem 2 Häuser weiter bei der Hertz-Station abgeben - die Frage der netten Dame, ob wir in dem Auto geraucht hätten, überhörte ich geflissentlich bzw. kauderwelschte irgendetwas Unverständliches und machte mich wieder davon.
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Abschied von der Queen Mary |
Harleyhändler in Riverside | Skip Fordyce Harley-Davidson |
Übermotorisiert |
Um kurz nach elf Uhr schließlich ging es endlich los, die ersten Meter waren voll beladen noch etwas wackelig, aber wir nahmen umgehend den Freeway bzw. die Interstate und so konnte ich mich schnell an das Gewicht gewöhnen. 350 kg Leergewicht + 50 kg Gepäck + ca. 150 kg Lebendgewicht sind immerhin eine gute halbe Tonne, die sich da auf 2 Rädern quer durch Los Angeles wälzten. Doch wie schon letztes Jahr mit der Electra Glide, wurde ich von der Handlichkeit und Beweglichkeit der Harley positiv überrascht. Nur das Abbremsen war für mich ungewohnt, denn durch das ABS verhielt sich das Vorderrad beim sanften Betätigen der Vorderbremse ziemlich unruhig. Etwas gewöhnungsbedürftig, jedoch machbar, vorausgesetzt man weiss woher die Unruhe kommt.
Der Verkehr in Downtown Los Angeles nahm zu, er floß zäh, aber flüssig auf der Interstate dahin. Nicht gerade das, was man sich als Biker wünscht, aber da muss man eben durch. Ab Santa Monica kamen wir auf die California US-1, auch Pacific Coast Highway genannt. Dies sollte die nächten 2 Tage überwiegend "unsere" Straße sein, denn sie führt an der Küste entlang hinauf bis San Francisco. Der Verkehr hinaus nach Malibu nahm eher noch etwas zu, schließlich war ja heute Samstag und bestes Wetter für ein Wochenende an der Beach.
Danach wurde es gemütlicher, der Verkehr nahm wieder ab und wir rollten weiter bis Ventura, wo wir die Küstenstraße verließen um durch die Sierra Madre auf der CA-33 die ersten "richtigen" Kurven zu fahren. Eine wunderschöne, aber nicht ganz ungefährliche Strecke, die wir bereits bei unserer Tour in umgekehrter Richtung gefahren waren. Anja hatte noch wenig Vertrauen in meine Fahrkünste bzw. in das ungewohnte Bike und wurde hintendrauf immer stiller bzw. hielt mich dann und wann zu einer gemütlicheren Fahrweise an.
Zuvor jedoch freute ich mich schon seit langem auf den Halt bei der Deer Lodge in Ojai, ebenfalls ein Bikertreff kurz vor Beginn oder Ende der Bergstraße in die Sierra Mountains. Ein großer Grill an der Straße und ein rustikal eingerichtetes Restaurant lädt die vorbeifahrenden Biker zum Verweilen ein. Hier hatte ich eine längere Mittagspause geplant. Es war jedoch schon nach 15 Uhr und der Grill war bereits aus, was uns jedoch nicht davon abhielt, eine Kleinigkeit aus der Küche zu uns zu nehmen, bevor es auf die nächste Etappe ging.
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Im Ojai Valley |
Deer Lodge in Ojai | Pause vor der Bergetappe | VIP-Parking für die Ultra Classic |
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Viel Spass beim Putzen |
Kleine Stärkung im Körbchen |
Die Fahrt durch die Berge der Sierra Madre war unbeschreiblich: eine Kurve nach der anderen, guter Straßenbelag, kaum Verkehr, ein tolles Motorrad und angenehme Temperaturen in den höheren Regionen - Bikerherz was willst Du mehr?
Die Sonne stand schon tief, als wir aus den Bergen heraus kamen und uns nach einem kurzen Getränke-Stopp bei der Burger Barn in New Cuyama auf die letzten 50 Meilen hinunter in Richtung Pazifikküste machten. Es wurde schon dunkel, als wir in Santa Maria ankamen und wir beschlossen hier und nicht etwas weiter unten an der Küste Quartier zu beziehen. Von Samstag auf Sonntag sind die freien Betten direkt am Meer ziemlich teuer und rar, selbst hier in Santa Maria brauchten wir etwas Glück und ergatterten das letzte freie Zimmer im Rose Garden Inn.
Einchecken, duschen, auspacken, noch ein kurzer Abendsnack bei "Jack in the Box" (schon wieder!) nebenan und danach hatten wir nach über 500 km am ersten Tag die nötige Bettschwere für einen tiefen Schlaf.
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Die CA-33 in der Sierra Madre |
Sierra Madre | Bewässerungsanlage | Pause an der Burger Barn |
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New Cuyama |
Rose Garden Inn | Unser Behindertenzimmer |
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