Dienstag, 05.07.2011:
Chicago
Der Jetlag lässt grüßen - wir waren an unserem ersten Morgen recht früh wach, und ich erklärte mich bereit, morgens um halb sieben nach Kaffee Ausschau zu halten. Wir hatten ohne Frühstück gebucht, das Hotel war auch nur mittelmäßig, die Lage - eine Querstraße von der Michigan Ave. (Magnificent Mile) entfernt - war jedoch für unseren Aufenthalt in Chicago ideal.
Also machte ich mich auf den Weg, einer der beiden Aufzüge war leider defekt, und so konnte ich meine Morgengymnastik ebenfalls erledigen, indem ich vom 11. Stock bis zum EG das Treppenhaus benutzte. Ich liebe es, wenn an einem sonnigen Morgen Großstädte zum Leben erwachen, die Menschen hetzen zur Arbeit, der Verkehr nimmt langsam zu - und ich habe Urlaub! So schlenderte ich noch eine Viertelstunde um das Hotel herum und machte mir erst einmal ein Bild von unserem Standort. Gleich gegenüber befand sich eine Starbucks-Filiale, wo ich mich anschließend mit Kaffee und einem Stück Zitronenkuchen eindeckte.
Gegen halb neun machten wir uns auf zu unserer "One Day Chicago Sightseeing Tour". Nachdem wir am nächsten Tag das Motorrad bei EAGLERIDER abholen wollten um anschließend nach Milwaukee ins Harley Davidson Museum zu fahren, blieb uns nur der heutige Tag, um die schöne Stadt zu erkunden. Ein Tag für Chicago ist recht wenig, und es wäre gut, wenn man sich da schon etwas auskennen würde. Für Anja war es der erste Besuch in dieser Stadt, und so pickten wir uns nur die wichtigsten Plätze und Gebäude heraus, obwohl die Millionenstadt Wissenswertes, Unterhaltenswertes und Kulturelles für mehr als eine ganze Woche bieten würde.
Da ich vor zwei Jahren schon einmal hier war, wusste ich in etwa, welche Sehenswürdigkeiten im Loop wir in Form einer "Rundwanderung" besichtigen wollten. Es waren dies (in dieser Reihenfolge):
- McCormick-Bridge
- Lou Mitchells
- Willis Tower (früher: Sears Tower)
- Shedd Aquarium
- Grant Park mit dem Buckingham Fountain
- Art Institute of Chicago
- Millenium Park mit
- Crown Fountain
- Cloud Gate
- Jay Pritzker Pavillon
- BP-Bridge
- Magnificent Mile
Wir machten uns also auf der Michigan Ave. nach Süden zur McCormick-Bridge. Der Platz davor, direkt vor den Hochhäusern der Chicago Tribune, Wrigley's Builing und dem verglasten Trump Tower ist eines der schönsten "Fleckchen" der Millionenstadt. Der 98-stöckige Trump Tower wurde erst 2009 fertiggestellt und ist mit seinen 423 m seitdem das zweithöchste Gebäude von Chicago und der USA. Der Hotel- und Wohnungskomplex besitzt leider keine Aussichtsplattform wie der 17 m höhere Willis Tower.
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Anja auf der McCormick Bridge |
Chicago River |
Trump Tower |
Wrigley Building |
Weiter ging es quer durch die Stadt zum Jackson Boulevard, eine der Hauptachsen durch Downtown Chicago. Entlang dieser Straße gibt es viel zu sehen, unter anderem auch den Endpunkt der Route 66, wenn man diese von West nach Ost fährt. Aufgrund der Einbahnstraßenregelung wurde der Startpunkt in die parallel verlaufende Adam St. verlegt. Nach der Überquerung des Chicago River ist schon Lou Mitchells Restaurant zu sehen. Die einladend aufgebauten Tische vor der nicht sehr großen historischen ehemalige Bäckerei veranlassten uns, dort ein ausgiebiges zweites Frühstück einzunehmen.
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Loop of Chicago |
Chicago Tribune Building |
Vergoldete Dächer |
Impressionen |
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Union Station |
Impressionen | Impressionen | Impressionen |
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Lou Mitchells |
Die Route 66 ist allgegenwärtig |
Lou Mitchells |
Ham & Eggs bei Lou Mitchells |
Nach dem Frühstück am Jackson Blvd. ging es wieder stadteinwärts zum Willis Tower, dem höchsten Gebäude Chicagos mit seiner atemberaubenden Aussichtsplattform auf 412 m Höhe. Das Anstehen am Sicherheitscheck dauerte länger wie die Fahrt mit dem Aufzug in den 103. Stock. Nachdem die Firma Willis den Turm im Sommer 2009 übernahm, wurde dort eine neue Attraktion eröffnet. Es wurden an der Westseite der Gebäudefassade, wo die Wand im Gegensatz zu den anderen Seiten direkt senkrecht bis auf den Boden geht, drei geschlossene Glasbalkone montiert. Diese erlauben es dem Besucher auf einer Glasplatte, die sich frei, nur an einer Seite an der Turmfassade befestigt, befindet, zu stehen und somit durch den Glasboden 412 Meter in die Tiefe zu schauen. Aber schon allein der Blick über den Loop und die North Side von Chicago ist einmalig.
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Willis Tower |
Blick zum Grant Park und Hafen |
Das AON-Center (346 m) |
Die North Side |
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Anja in luftiger Höhe |
Auf dem Glasbalkon |
Der Glasbalkon am Willis Tower |
Im Willis Tower |
Weiter ging es auf dem Jackson Boulevard stadteinwärts Richtung Grant Park. Unterwegs inspizierten wir die für berühme Hochbahn, auch "Chicago L" (Abk. für "Elevated") genannt. Die alten, noch aus Holz gefertigten Aufgänge rufen Erinnerungen an die Zeit der Prohibition und Al Capone wach. Die weltälteste Terminbörse "Chicago Board of Trade" mit ihrer gesichtslosen Engelskulptur auf dem Dach und den Skulpturen von Alvin Meyer im Vorhof liegt ebenfalls auf dem Weg.
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Jackson Boulevard |
Chicago Elevated |
Haltestelle der Hochbahn | Aufgang zur Hochbahn |
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Chicago Board of Trade |
Chicago Board of Trade | Impressionen |
Jackson Boulevard |
An der Michigan Ave. angekommen, wanderten wir am Rand des Grant Park entlang nach Süden zum Adler-Planetarium und Shedd Aquarium, das weltgrößte überdachte Aquarium, hinaus. Die Idee, in das Aquarium hineinzugehen, verwarfen wir schnell, nachdem man uns zum Kartenhäuschen verwies, wo bestimmt rund 100 Leute anstanden. Der Blick von dort auf den Hafen und die Skyline von Chicago entschädigte uns jedoch und so bewegten wir uns wieder zurück in den Grant Park zum Buckingham Fountain, bekannt aus dem Vorspann der Al Bundy-Fernsehserie. Alle halbe Stunde wird kurz die mittlere, fast 10 m hohe Fontäne eingeschaltet. Wir beschlossen, diese Zeit am Kiosk nebenan mit einem Eis und viel Mineralwasser zu überbrücken, da die Hitze langsam unerträglich wurde.
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Vor dem Shedd-Aquarium |
Hafen und Skyline | Buckingham Fountain | Buckingham Fountain |
Endlich schoss die große Fontäne hoch und wir rannten schnell hinüber zum Brunnen, um unsere lange ersehnten Bilder machen. Wenn schon, denn schon...
Nach der Durchquerung des Grant Parks bewegten wir uns in Richtung Art Institute of Chicago mit seinen beiden Bronzelöwen vor dem Eingang. Gegenüber befindet sich ja bekanntlich der offizielle Start der Route 66. Vorher jedoch verbrachteten wir einige Zeit an einem Indianerdenkmal. Der Grund war eine hartnäckige Taube, die sich gemütlich auf dessen Kopf niederließ, und keine Anstalten machte, diesen wieder zu verlassen. Erst ein paar kleine Steinchen munterte das Tier auf, seinen Weg in der Luft fortzusetzen. Viele denken sich jetzt vielleicht "der hat sie ja nicht alle", aber wer etwas Wert auf gute Fotos legt, kann mich vielleicht verstehen. Eigentlich sind es ja 2 zusammengehörenden Skulpturen, "The Bowman & the Spearman" des kroatischen Bildhauers Ivan Mestrovic , die den Treppenaufgang zum Grant Park bewachen.
Gleich im Anschluss am Museum befindet sich der Millenium Park. Von weitem schon hört man Kindergeschrei und beim Näherkommen sieht man auch sofort warum: Aus zwei gegenüberliegenden Brunnen schießt abwechselnd eine Wasserfontäne auf einen Platz herunter, eine willkommene Erfrischung bei diesen heißen Temperaturen. Crown Fountain heisst das LED-Kunstwerk, das unterschiedliche Gesichter von Bürgern aus Chicago projeziert.
Neben den Brunnen steht die verchromte Cloud Gate in Forme einer Bohne oder Niere, wo sich die Skyline der Stadt spiegelt.
Ein paar Meter weiter steht das nächste Kunstwerk, der Jay Puritzer Pavillon, ein Musikpavillon mit einzigartiger Akustik und Architektur. Direkt anschließend kommt man über die BP Bridge zum Gelände des Yacht Clubs of Chicago am Lake Michigan. Die Brücke schlängelt sich akrobatisch über den S Columbus Drive, eine viel befahrene Uferstraße.
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The Bowman (ohne Taube) |
Art Institute of Chicago | Crown Fountain | Crown Fountain |
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Cloud Gate |
Cloud Gate | Cloud Gate | Jay Puritzer Pavillon |
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Jay Puritzer Pavillon | BP Bridge | BP Bridge | Kühle Erfrischung |
Es war mittlerweile fast 16 Uhr und die Hitze, weit über 30º C, nahm einfach nicht ab. Wir beschlossen nach rund 12 km Fußmarsch und hunderten von Fotos im Hotelzimmer eine kurze Verschnaufpause zu machen. Gegen abend wollten wir noch eine Bootsrundfahrt auf dem Chicago River und dem Lake Michigan buchen.
Die Bootstour startete um 17:30 Uhr an der McCormick Bridge (Wendella Boats) und dauerte rund eineinhalb Stunden. Das Boot fuhr zuerst landeinwärts bis zur Brücke am Jackson Boulevard und bot uns ganz neue Anblicke der vielen Wolkenkratzer. Wir erfuhren viel Wissenswertes über die Geschichte und Architektur der Hochhäuser. Es waren allerdings gute Englischkenntnisse notwendig, meines Wissens gibt es aber zu bestimmten Zeiten Touren mit einer Moderation in deutscher Sprache. Am Willis Tower wurde gewendet und es ging denselben Weg zurück und weiter am Navy Pier vorbei in eine Schleuse, die uns auf den Lake Michigan hinausführte. Von dort hatten wir einen herrlichen Blick auf die ganze Skyline von Chicago.
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Wendella Bootstour |
Marina City |
La Salle Street Bridge | La Salle Street Bridge |
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Merchandise Mart |
Der nördliche Flußarm |
Fassadenbewuchs | Glasbalkone am Willis Tower |
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Alt und Neu nebeneinander |
Stuck an der Dachfassade |
Alt und Neu nebeneinander | Trump Tower |
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Navy Pier |
Navy Pier |
Navy Pier und Skyline |
Skyline am Lake Michigan |
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Meermaid Anja |
Adler Planetarium |
Skyline am Lake Michigan | Skyline am Lake Michigan |
Am Abend machten wir nocheinmal einen Versuch im "Hardrock Café", das uns heute mit geöffneten Türen aber geschlossener Patio (Terrasse) begrüßte. Direkt nebenan buhlte das im Regenwald-Look eingerichtete "Rainforest Café" und für Musikliebhaber das bekannte "Blue Chicago" um seine Gäste. Wir entschieden uns trotzdem für das Hardrock und ließen uns inmitten der Rock & Pop-Dekoration (sogar ein Schlagzeug ist hinter der Bar aufgebaut) unseren Hamburger schmecken - den hatten wir an diesem Tag auch wahrlich verdient!
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Rainforest Café |
Blue Chicago |
Die ersten schöne Murals | Hardrock Café Chicago |
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