Montag, 18.07.2011:
Kingman (AZ) - Las Vegas (NV)
Frühes Aufstehen war heute nicht notwenig, denn die heutige Etappe war gerademal 115 Meilen (185 km) lang, gegenüber den bisherigen Etappen war dies eine Spazierfahrt. So fuhren wir auch erst gegen 9 Uhr zum Harley-Händler nach Kingman - nicht weil wir einen Schaden an der Maschine hatten, sondern um uns mit einem Souvenir, sprich einem T-Shirt, einzudecken. Wie bei jedem Dealer war der Kaffee für Harleyfahrer umsonst, und so bedienten wir 2 Schwaben uns natürlich ausgiebig an dem Kaffeeautomat.
Danach ging es auf die eher langweilige US-93 in Richtung Las Vegas. Die Vegetation nimmt ab und die Hitze nimmt am Rand der Wüste zu. Schon nach 20 Meilen fuhren wir rechts ab und ca. 3 Meilen in die Berge hinein zu der Ghost Town Chloride. Den Tipp hatte ich von Jim Hinckley bekommen, den ich bekanntlich gestern kurz getroffen hatte. Es handelt sich jedoch um keine echte Geisterstadt, da einige Straßenzüge bewohnt ausschauten. In der Ortsmitte fanden wir jedoch einen Platz, der aussah als wäre dort erst gestern noch ein Western gedreht worden (und dies war wohl schon einige Male der Fall, z.B. bei dem Film "Like a Hobo", der angeblich im Jahr 2009 in Europa auf Platz 1 der Kino-Hitliste kam). Anja hatte etwas Angst, dass ich erschossen werde, da der ganze Platz mit einer Kette abgesperrt war, die ich als "Fotograf" natürlich lässig ignorierte. Anschließend freuten wir uns auf ein deftiges Frühstück, aber die einzige Raststätte im Dorf hatte wohl heute Ruhetag. Vielleicht waren wir auch noch zu früh für die Geisterstadtbewohner, es war ja schließlich erst 10 Uhr morgens ;-)
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Harley-Händler in Kingman |
Ortsschild von Chloride |
Skuriler Vorgarten | Wie im Wilden Westen |
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Der Saloon |
Die Poststation |
Bank of Chloride |
Hier wohnte der Sheriff |
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Gräber vor dem Haus |
Der Friedhof |
Der Saloon |
Vergessener Sattel |
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Das Freudenhaus |
Der Galgen |
Beim Sargmacher |
Es thront der Wasserturm |
Also fuhren wir unverrichteter Dinge und mit knurrendem Magen wieder zurück auf den Highway nach Norden Richtung Nevada, Hoover Dam und Las Vegas. Unterwegs nahmen wir in einer klimatisierten Tankstelle dann doch noch ein kleines Frühstück zu uns, bevor wir in der Hitze wieder die Helme auf unseren Köpfen platzierten. In Nevada und Kalifornien herrscht schließlich Helmpflicht, das bedeutete, dass wir die restlichen Tage auf dem Motorrad mit Kopfschutz unterwegs sein würden.
Am Hoover Dam kamen wir in das Vergnügen zum ersten Mal auf der großen, erst im Dezember 2010 fertiggestellte Mike O'Callaghan-Pat Tillman Memorial Bridge zu fahren. Die 270 m hohe und 580 m lange Brücke sollte ursprünglich nach vierjähriger Bauzeit im Jahr 2008 fertiggestellt werden. Aufgrund eines Unwetters stürzten jedoch zwei Baukräne um, sodass der Fertigstellungstermin auf 2010 verschoben wurde. Benannt wurde die Brücke 2004 bei einer feierlichen Zeremonie nach dem ehemaligen Football-Star und wenige Monate zuvor in Afghanistan gefallenen US-Soldaten Pat Tillman und dem ehemaligen Gouverneur von Nevada, Mike O’Callaghan. Zum Staudamm selbst fuhren wir nicht hinunter, da wir diesen 2 Tage später mit unserem Besuch aus Germany nochmals intensiver anschauen wollen.
Nachdem dem Einchecken im Hotel New York New York spazierten wir am späten Nachmittag noch den Strip hinunter, vorbei an den pompösen Hotelkomplexen bis zu den Wasserspielen am Bellagio. Das war der eindeutige Favorit von Anja, infolgedessen waren wir dort in den folgenden Tagen noch mehrmals, d.h. mindestens zweimal täglich! Das neu hingestellte City Center, ein Edel-Shoppingcenter mit Stores von Prada, Dior, Louis Vuitton, BOSS etc. war jetzt ebenfalls offen und wir staunten über diese Luxusmeile, die meiner Ansicht nach die Läden am Rodeo Drive in Los Angeles sogar noch überbietet.
Gegen 18 Uhr machten wir uns mit dem Taxi auf zum Flughafen. Der Grund war folgender:
Bei der Planung des Urlaubs hatten wir nämlich beschlossen in Las Vegas zu heiraten! Zuhause hatten wir dies jedoch ausser unseren Eltern niemand erzählt, meine Tochter jedoch hätte ich schon gerne bei diesem Ereignis dabeigehabt. Da diese jedoch erst 13 Jahre alt war, haben wir kurzerhand für sie und ihre Mutter Anita (bei einem anderen Reisebüro, damit es geheim blieb) einen Hinflug nach Las Vegas und einen Rückflug ab L.A. einen Mietwagen sowie die zusätzlichen Übernachtungen gebucht! Erst nachdem wir die Genehmigung des Sonderurlaubs von der hiesigen Schule bekommen hatten, weihten wir Linda in unser Vorhaben ein. Alles war fast minutiös durchgeplant. Die beiden würden am Abend landen, morgen war die Hochzeit und dann würden wir uns die restliche Woche zu viert in Vegas und in L.A. herumtreiben. Die Mutter meiner Tochter, also meine Ex-Frau, "musste" bei dieser Gelegenheit als Trauzeuge herhalten, den Part des 2. Trauzeugen übernahm Michael, ein Schulfreund von Anja, der seit 15 Jahren in San Francisco lebt. Dieser war bereits seit zwei Tagen in Las Vegas, er verbrachte mit seiner Freundin Kristina ein langes Wochenende im Wynn Resort.
Um 18:30 Uhr war die Maschine gelandet, aber bis die beiden die Einreiseprozedur hinter sich gebracht hatten, war es fast halb acht bis wir sie in Empfang nehmen konnten. Das "Hallo" fiel etwas spärlich aus, nach dem langen Flug mit Zwischenlandung in Miami waren beide ziemlich geplättet und müde. Für beide war es der erste Besuch in den USA und dementsprechend war auch alles neu und beeindruckend.
Michael und Kristina waren in der Zwischenzeit auch in unser Hotel herübergekommen und so konnten wir uns alle erstmal bekannt machen. Nach dem Abendessen verzogen sich Linda und Anita mit ihrem Jet-Lag recht schnell auf das Zimmer, während wir vier noch etwas das Hotel, das Casino und die Coyote Ugly Bar inspizierten. Und morgen wird geheiratet!
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Anfahrt nach Las Vegas |
Unser Hotel |
Das Casino |
Coyote Ugly Bar |
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Hot Dogs New York Style |
Der Strip |
Das neue Einkaufscenter |
Innen nur vom Feinsten |
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Edle Fahrzeuge |
Futuristische Architektur |
2 Wände voller Nähmaschinen |
Wo ist denn die Kreditkarte? |
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Future Lounge |
Endlich am Bellagio |
Warten auf die Wasserspiele |
Kleines Vorgeplänkel |
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Endlich - die Spiele beginnen |
Immer wieder fantastisch |
Im Harley-Davidson Café |
Harley vor der Kettenwand |
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