Freitag, 08.07.2011:
Springfield (IL) - Lebanon (MO)
Wir trauten fast unseren Augen nicht - morgens um 7 Uhr blauer Himmel, angenehme Temperaturen. Ich holte uns schnell einen Kaffee im Hotelrestaurant, den wir dann zusammen am wunderschönen Pool des Route 66 Hotels genossen. Schade dass es gestern nachmittag und abend geregnet hatte, der Pool wäre bestimmt in unserer Hand gewesen!
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Route 66-Hotelpool |
Route 66-Hotel Springfield |
Route 66-Hotel Springfield | Route 66-Hotel Springfield |
So packten wir gemütlich zusammen, alles war wieder trocken. Ich hatte über Facebook für gestern Abend lose ein Treffen mit dem Bruder von Bob Waldmire im Cozy Dog ausgemacht, das wir jedoch in unserem "nassen" Zustand ausfallen ließen. Daher fuhren wir nach dem Auschecken die paar hundert Meter zurück, in der Hoffnung, Buz heute morgen dort anzutreffen. Leider war nur seine Schwester Sue dort, die uns in dem außergewöhnlich eingerichteten Diner - u.a. steht ein gefülltes Bücherregal des Vater mitten im Raum - ein leckeres Frühstück servierte.
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Cozy Dog Springfield |
Cozy Dog Springfield | Cozy Dog Springfield | Cozy Dog Springfield |
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Cozy Dog Springfield |
Cozy Dog Springfield | Cozy Dog Springfield | Cozy Dog Springfield |
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Cozy Dog Springfield |
Cozy Dog Springfield | Cozy Dog Springfield | Frühstück im Cozy Dog |
Nach dem Frühstück und einer kurzen Unterhaltung mit der Besitzerin Sue Waldmire ging es auf der Route 66 aus der Hauptstadt von Illinois hinaus. Die Stadt selbst hätte noch viel zu bieten gehabt, u.a. das Haus und das Grab von Abraham Lincoln. Diese Sehenswürdigkeiten werden wir wohl bei unserem nächsten Besuch dann intensiver anschauen.
In Farmersville hielten wir uns kurz beim historischen Art's Motel an, das recht verlassen ausschaute. Das Anwesen wird wohl gerade restauriert, die Neonbeleuchtung zumindest sieht recht neu aus.
Etwas später fanden wir recht unscheinbar am rechten Straßenrand die Statue Our Lady of the Highways, die schon früher die Reisenden auf der Route 66 beschützen sollte.
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Art's Motel |
Art's Motel | Our Lady of the Highways | Our Lady of the Highways |
In Litchfield standen wir plötzlich vor dem schön herausgeputzen Ariston Café, das ebenfalls schon Mitte des 19. Jahrhunderts eine Anlaufstation für die Traveler auf der Route 66 war. Im Gegensatz zu den meisten anderen Diner und Cafés ist dies jedoch schon von aussen ein schönes und gepflegtes Schmuckstück. Es war kurz nach 10 Uhr und das Lokal öffnet erst eine Stunde später. Also machten wir ein paar Außenaufnahmen und versuchten durch die Fenster ein paar Eindrücke zu erhalten. Gerade als wir weiterfahren wollten, wurde die Türe aufgeschlossen und die Eigentümer baten uns doch hereinzukommen. Sie waren gerade dabei, die Tische herzurichten und boten uns eine Tasse Kaffee an. Das "Café" scheint ein feines und angesagtes Restaurant zu sein, auch das große Nebenzimmer war schön hergerichtet. Kurz nach 11 Uhr, als wir schließlich aufbrachen, kamen schon die ersten "normalen" Gäste zum Mittagstisch.
Im nächsten Ort Mt. Olive machten wir einen kurzen Halt an der schön restaurierten Old Soulsby Shell Station, die jedoch ebenfalls geschlossen hatte. Witzig war das alte Gestell neben der Tankstelle, wo früher die Auto hochgefahren oder hochgeschoben wurden, um Arbeiten am Unterboden durchzuführen. Im Lauf der Zeit ist genau dazwischen ein stattlicher Baum gewachsen!
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Ariston Café in Litchfield |
Mehrsprachiges Willkommen | Ariston Café | Ariston Café |
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Das Nebenzimmer | Ariston Café | Etwas Route 66-Deko | Noch mehr Deko |
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Old Soulsby's Shell Station | Old Soulsby's Shell Station | Old Soulsby's Shell Station | Old Soulsby's Shell Station |
Nach weiteren 7 Meilen erreichten wir Staunton, wo wir Henrys Ra66it Ranch besuchten. Es ist keine "Ranch" im üblichen Sinne, sondern ebenfalls eine ehemalige Tankstelle mit Souvenirshop und Touristeninformation. Henry ist sehr nett und bemüht sich redlich den Reisenden die hiesige Geschichte der Route 66 zu erzählen. Ein Eintrag ins Gästebuch durfte natürlich nicht fehlen und nach Abgabe eines Route 66-Aufklebers verteilt Henry seither dessen Kopien an alle deutsche Touristen. Henry, der mit einer deutschen Frau verheiratet ist, hat einen besonderen "Spleen", er hat sich nämlich den "Rabbits" verschrieben. Hasen aller Art findet man in und um sein Büro, sei es der braune Rammler auf der Theke, das Hasengehege hinter dem Haus oder die motorisierten Rabbits (VW Golf) vor dem Haus, von denen er in Anlehnung an die Cadillac Ranch in Amarillo ein paar ebenfalls schräg in den Boden eingegraben hat. Dieses "Kunstwerk" erinnerte mich stark an die "Bug Ranch" in Conway, TX, dort gibt es ebenfalls so einen Verrückten.
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Henry's Ra66it Ranch |
Henry's Ra66it Ranch | Eintrag ins Gästebuch | Henry's Haus-Hase |
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Henry's Ra66it Ranch | Henry's Ra66it Ranch | Henry's Ra66it Ranch | Henry's Ra66it Ranch |
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Henry's Ra66it Ranch | Henry's Ra66it Ranch | Henry's Ra66it Ranch | Henry's Ra66it Ranch |
Nach gut einer halben Stunde starteten wir wieder die Harley, die Temperaturen hatten die 30º -Marke längst überschritten und ein paar Ortschaften vor dem Mississippi verlangte unser Magen ein Mittagessen, das wir in Edwardsville im Vorbeifahren bei einem McDonalds im Schatten zu uns nahmen. In Mitchell, der letzte Ort vor dem großen Fluß, der gleichzeitig die Bundesstaatgrenze zu Missouri ist, mussten wir noch eine Weile an einem Bahnübergang halten, da gerade ein kilometerlanger Güterzug vorbeifuhr. So etwas dauert in Amerika bekanntlich etwas länger als hierzulande und ich nutzte die Zwangspause, um das Luna Café zu fotografieren. Das Café war früher eine beliebte Bar, in denen sich auch oft zwielichtige Gestalten aufhielten. Ein vorbeifahrender Biker hielt an und erklärte uns, dass es einen heimlichen "Code" für die Stammgäste gab: Wenn das rote Licht in der Cocktailkirsche brannte, waren im Lokal die leichten Mädchen anwesend, die dann auf den Tischen tanzten - und den Gästen manchmal auch noch mehr anboten...
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Mittagspause in Edwardsville |
Luna Café |
Bekannte Neon-Leuchtwerbung | Bahnübergang vor dem Mississippi |
Auf der I-270 ging es danach über den Mississippi. Wir verließen die Interstate unmittelbar nach der Brücke und fuhren zum westlichen Ende der Chain-of-Rocks Bridge, stellten das Motorrad auf dem Parkplatz ab und liefen ein Stück auf die alte Stahlbrücke hinaus, die in der Mitte des Flusses einen Knick macht. In der Ferne war schon die Silhouette von St. Louis zu sehen. Während der Fahrt in die Stadt hinein habe ich mich wohl etwas verfahren, denn wir kamen aus einer ganz anderen Richtung in das Zentrum als geplant. Der Bogen des Gateway Arch ist dabei jedoch ein gutes Hilfsmittel und schon von Weitem sichtbar. Die Hitze in der Großstadt und das Stop-and-Go an den Ampelkreuzungen wurde langsam unerträglich. Hinzu kam, dass die überwiegend schwarze Bevölkerung um uns herum Anja etwas Angst machten und so fuhren ohne Pause glech wieder aus der Stadt hinaus. Dabei habe ich ihr bewusst erst hinteher erzählt, das St. Louis die Stadt mit der höchsten Kriminalitätsrate in den USA ist. Ich selbst hatte jedoch kein schlechtes Gefühl bei der Durchfahrt durch die Stadt. Vor zwei Jahren, als ich alleine hier war, bin ich allerdings einmal in einem Viertel herumgefahren, wo es mir etwas unheimlich zumute war. Die Bilder von St. Louis wurden jedenfalls von Anja während der Fahrt gemacht.
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Chain-of-Rocks Bridge |
Chain-of-Rocks Bridge | Chain-of-Rocks Bridge | Silhouette von St. Louis |
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St. Louis |
St. Louis |
Old Courthouse & Gateway Arch | Gateway Arch |
Auf der Interstate ging es hinaus aus der Stadt, der Verkehr und die Hitze nahmen etwas ab und wir genossen die Ruhe der leicht hügeligen und bewaldeten Landschaft. Mittlerweile hatten wir die Helme auf dem Kopf, denn in Missouri herrscht Helmpflicht für Motorradfahrer. Der darunter entstandene Hitzestau war nicht gerade angenehm.
Vorbei an St. Clair und Stanton mit seinen Meramec Caverns kamen wir gegen 15 Uhr nach Cuba. Am schön angelegten Waggon Wheel Motel hielten wir an und hätten wir nicht schon in Lebanon vorgebucht, wir hätten sofort hier eingecheckt. Aber wir hatten noch einige Meilen vor uns, daher hielten wir am Ortsende von Cuba beim Route 66 Rocker für eine letzte Trinkpause an. Der überdimensionale Stuhl am Straßenrand hat es immerhin als "größter Schaukelstuhl der Welt" bis in das Guinessbuch der Rekorde geschafft. Wir interessierten uns jedoch bei dieser Hitze im Souvenirladen 66 Outpost nur für den Inhalt der Kühlschränke.
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Waggon Wheel Motel |
Waggon Wheel Motel | Waggon Wheel Motel Office |
Wandschmuck am Office |
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Daneben das Hick B-B-Q |
Route 66 Rocker |
66 Outpost |
66 Outpost |
Wir waren beide müde und erschöpft von der Hitze und fuhren deshalb bis Rolla auf der Interstate weiter. Eigentlich schade, denn die Straßen hier sind ideal zum Motorradfahren. Nach Rolla jedoch ging es wieder auf die alte Route 66, denn das letzte Highlight heute wollten wir auf keinen Fall verpassen. Devil's Elbow heißt eine Passage der alten Straße, die hier früher über einen Berg ging und vielen Autos und Lkws aufgrund der großen Steigung Probleme bereitete. Kurzerhand wurde die Felsen gesprengt und die Straße so "tiefergelegt". Heute ist so etwas schon fast normal, Mitte des 19. Jahrhunderts war dies wohl eher eine Sensation im Straßenbau. Diese Stelle ist heute unter dem Namen "Hooker Cut" bekannt. Im Zuge dieser Baumaßnahmen wurde etwas später die Straße begradigt, damit wurde die ganz alte Strecke, als "Devil's Elbow" bezeichnet samt einem gutgehenden Restaurant namens Elbow Inn stillgelegt. Devil's Elbow ist eine sehr langgezogene Kurve mit einer toller Aussicht und beginnt nach dem Lokal, das heute eine reine Biker-Bar ist, mit einer sehenswerten alten Stahlbogenbrücke. Die Besitzer gaben das Lokal irgendwann mangels Kundschaft auf, zogen weiter nach Lebanon und eröffneten dort wieder ein Restaurant mit Motel unter dem namen Munger Moss. Und genau dieses Motel war unser Ziel heute. Gegen 18 Uhr kamen wir dort auch ziemlich erschöpft an, die Besitzer Ramona & Bob Lehmann sind sehr zuvorkommende Leute. Das historische Motel gehört zu der Kategorie "Mom & Pop", bei uns wäre dies ein familiär geführtes Motel mit individuellem Charakter im Gegensatz zu einer Filiale einer großen Kette. Den schönen, leicht erhöhten Motel-Pool konnten wir leider nicht mehr nutzen, bis wir regeneriert waren wurde es schon dunkel und wir hatten großen Appetit auf ein gutes Steak.
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Elbow Inn |
Elbow Inn | Elbow Inn | Devil's Elbow Bridge |
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Munger Moss in Lebanon |
Vor dem Office |
Das Motel mit Pool |
Vor unserem Zimmer |
Auf Empfehlung der Besitzerin kamen wir so zum ersten Mal in ein "Applebees", eine von mehreren hundert Filialen einer großen amerikanischen Steakhouse-Kette. Und wir waren angenehm überrascht, nicht nur wegen der Möglichkeit, mitten im Restaurant an der Bar rauchen zu dürfen, sondern auch von der Qualität des Essens. Es stellte sich im Laufe des Abends heraus, dass der Manager des Lokals aus Wilhelmshaven aufwuchs und in einem Haus direkt an den Lake of the Ozarks wohnt, wohin er uns das nächste Mal eingeladen hat.
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